Die Fotos mit Bescheibungen aus der Ausstellung


Bienenwolf   Philanthus triangulum

Länge: 8 – 17 mm

Bienenwolf fängt Honigbiene; 3.08.2019, Amelinghausen

 

Diese Grabwespe gräbt Nistgänge in Steilhänge oder auch in ebenen Boden. Der Haupteingang des Nestes kann eine Länge von 20 cm – 1 m besitzen.

 

Als Beute jagt der Bienenwolf so gut wie ausschließlich Honig­bienen. Er überwältigt sie mit blitzschnellem Angriff beim Blütenbesuch und lähmt sie mit seinem Giftstachel.

 

Unmittelbar nach dem Überfall presst der Bienenwolf mit seiner Hinterleibsspitze den Hinterleib der Biene zusammen. Durch den damit verbundenen Druck auf den Honigmagen quillt ein Nektartropfen aus dem Rüssel der Biene, der vom Bienenwolf gern als Nahrung genutzt wird. Schwerbeladen fliegt er dann zu seinem Nest, in einer Brutkammer wird auf die Honigbiene ein Ei abgelegt, die Larve schlüpft nach 3 Tagen und zehrt die Honigbiene auf.

 

(nach Heiko Bellmann (2017): Bienen, Wespen, Ameisen, S. 182 ff.)


Grabwespe   Crabro peltarius

Länge: 10 -12 mm

am Eingang ihrer Bruthöhle; 16.06.2019, Landkreis Uelzen

 

Diese Grabwespe gehört vor allem in den Sandgegenden zu den häufigsten Arten und nistet auch zwischen Pflastersteinen, sofern die Fuge Platz lässt.

 

Diese Wespenart trägt zur Versorgung der Larven kleine Fliegen in ihre Brutkammern ein, die vorher hauptsächlich auf Gebüsch gejagt und fliegend zum Nest getragen werden (wobei die Fliege oft nur mit einem Mittelbein gehalten wird).

 

(nach Manfred Blösch (2000): Die Grabwespen Deutschlands, S. 321 ff.)


Falten-Erzwespe   Leucospis dorsigera

Länge: 10 – 12 mm

Weibchen bei der Eiablage; 15.06.2018, Amelinghausen

 

Die Larvenentwicklung der Falten-Erzwespe findet in Mauerbienennestern statt. Zum Anstechen der Bienenzellen besitzt das Weibchen einen sehr kompliziert gebauten Legebohrer, der in Ruhelage nach vorn über den Hinterleibsrücken eingeklappt wird. Bei seinem Ausfahren bildet sich oben an der Hinterleibsbasis eine sackartige Auswölbung.

 

Zur Eiablage wird nie der Nesteingang genutzt, vielmehr suchen die Weibchen Zellen mit älteren Wirtslarven und bohren die Brutzellen seitlich durch das umgebende Holz oder die verholzte Stengelwand an, was bis zu 20 Minuten dauern kann. Das ausgesprochen schlanke Ei wird in den Wirtskokon abgelegt. Nach dem Schlüpfen tötet die Larve zunächst eventuell vorhandene arteigene Konkurrenten, begibt sich dann auf die Wirtslarve und saugt diese vollständig aus

 

(nach Heiko Bellmann (1999): Der neue Kosmos-Insektenführer, S. 252 ff. und https://www.wildbienen.info/gegenspieler/leucospididae.php)


Riesenschlupfwespe   Dolichomitus imperator

Länge: 20 – 35 mm

Weibchen bei der Eiablage, 14.06.2019, Heidekreis

 

Die Riesenschlupfwespe sucht zur Eiablage im Holz lebende Käferlarven, z.B. von Bockkäfern oder Prachtkäfern.

 

Diese spürt sie mit ihrem fein entwickelten Geruchssinn auf. Dann setzt sie den Bohrer an der Rinde an und treibt ihn, während sie sich um den Bohrer dreht, tief ins Holz, bis sie mit seiner Spitze auf das Opfer trifft.

 

Dann legt sie ein Ei und zieht den Bohrer wieder heraus. Die Larve verzehrt die Käferlarve und verpuppt sich dann in deren bereits vorbereiteter Puppenwiege.

 

(nach Heiko Bellmann (1999): Der neue Kosmos-Insektenführer, S. 250 ff.)


Tönnchenwegwespe   Auplopus carbonarius

Länge: 7 - 10 mm

mit Beute (Spinne), 24.05.2019, Amelinghausen

 

Wegwespen sind auf die Jagd von Spinnen spezialisiert, die sie nach kurzem Kampf überwältigen und dann durch einen Stich ins Nervensystem lähmen.

 

Die Tönnchenwegwespe gräbt nicht im Boden, sondern baut kleine tönnchenförmige Brutzellen aus Lehm, in die die Spinne gebracht wird. Die Wespe legt dann ein Ei auf ihr Opfer, von dem sich die nach ein paar Tagen schlüpfende Larve ernährt. Der Nistplatz liegt stets verborgen, etwa unter einer Holzverschalung.

 

Meist werden den Spinnen alle oder zumindest einige Beine abgebissen. Dieses Verhalten dient offensichtlich einer Erleichterung des Transports.

 

(nach Heiko Bellmann (2017): Bienen, Wespen, Ameisen, S. 75 und 81 ff.)


Goldwespe (am Foto nicht näher bestimmbar)

Länge: ca. 4 – 10 mm

an Nisthilfe, 30.06.2018, Amelinghausen

 

Die Goldwespen besitzen als auffälligstes Kennzeichen leuchtende Metallfarben am ganzen Körper und an den Beinen.

 

Alle Arten führen eine parasitische Lebensweise: Sie schmuggeln ihre Eier in die Nester anderer Stechwespen ein. In den meisten Fällen ernähren sich ihre Larven später von den Wespen- bzw. Bienenlarven, seltener von der eingetragenen Larvennahrung. Viele Arten sind streng auf bestimmte Wirtsarten spezialisiert, andere besitzen ein weites Wirtsspektrum.

 

Gegen Angriffe ihrer Wirte sind Goldwespen durch eine besonders starke Panzerung gewappnet.

 

(nach Heiko Bellmann (2017): Bienen, Wespen, Ameisen, S. 58)


Raupenfliege    Cylindromyia brassicaria

Länge: 9 – 13 mm

17.06.2017, Betzendorf

 

Alle Arten entwickeln sich parasitisch in Larven, Puppen oder Imagines von Insekten, vereinzelt auch bei anderen Gliederfüßern.

 

Die Eier der Raupenfliegen werden entweder direkt auf der Oberfläche des Wirtes abgelegt oder in dessen Nähe, die Weibchen besitzen keinen Legestachel zum Einstechen in das Wirtstier. Die Larven schlüpfen schon nach kurzer Zeit, manchmal sofort nach der Eiablage.

 

Die erwachsenen Fliegen sind meist tagaktiv und ernähren sich vor allem von Blütennektar und Honigtau. Oft findet man sie auf Blüten mit leicht zugänglichen Nektarquellen, nur wenige Arten besitzen einen Saugrüssel, der ausreicht, um an den Nektar von Blüten mit langer Röhre zu gelangen.

 

(nach https://de.wikipedia.org/wiki/Raupenfliegen)


Ab hier kommen die Opfer und sonstige Gartenbesucher!


Schmalbiene Lasioglossum spec.

Länge: ca. 5 – 7 mm

1.06.2019, Wendland

 

Es lohnt, genauer hinzusehen...

 

Hier sammelt ein Schmalbienenweibchen Pollen für ihre Brut.

 

Die Gattung Lasioglossum ist weltweit verbreitet und in vielen Gebieten nicht nur außerordentlich arten-, sondern auch individuenreich. Aus Deutschland wurden 71 Arten bekannt. Nur wenige Arten lassen sich bei einiger Übung und Erfahrung im Feld exakt bestimmen.

 

(nach Paul Westrich (2019):Die Wildbienen Deutschlands, S. 532 ff.)



Rotschopfige Sandbiene   Andrena haemorrhoa

Länge: 8 – 12 mm

01.06.2018, Amelinghausen

 

Die Rotschopfige Sandbiene nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde, meist einzeln, bisweilen in kleinen Kolonien.

 

Als eine der häufigsten und anpassungsfähigsten Wildbienen gehört sie auch heute noch zu den regelmäßigen Besiedlern der Hausgärten.

 

(nach Paul Westrich (2019):Die Wildbienen Deutschlands, S. 468 und

Heiko Bellmann (2017): Bienen, Wespen, Ameisen, S. 215)


Brillantschwebfliege   Callicera aenea

Länge: 11 – 13 mm

1.06.2018, Amelinghausen

 

Auch seltenere Arten lassen sich im Garten finden, wie diese Schwebfliege. Sie ist in Niedersachsen in der Roten Liste mit Klasse 3 (gefährdet) eingestuft.

 

Charakteristisch für die erwachsenen Schwebfliegen ist ein gutes Flugvermögen. Die Männchen vieler Arten sind in der Lage, kolibriartig in der Luft zu schweben. Hiervon leitet sich die deutsche Bezeichnung „Schwebfliegen“ ab.

 

(Stuke/Wolff/Malec (1997):

Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Schwebfliegen)


Schlehen-Bürstenspinner   Orgyia antiqua

Länge: bis 30 mm

Raupe, 14.08.2019, Amelinghausen

 

Die Raupe des Schlehen-Bürstenspinners ist eine der farbenprächtigsten heimischen Schmetterlingsraupen. Die Schmetterlinge sind unscheinbare, tagaktive Nachtfalter. Die Männchen sind rostbraun mit dunkel gezeichneten Vorderflügeln mit weißem Fleck. Die Weibchen sind grau und flügellos.

 

(nach Heiko Bellmann (2003): Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer, S. 286 ff.)


Distelfalter   Cynthia cardui

Spannweite: 45 60 mm

frisch geschlüpft, 28.07.2019, Hitzacker

Distelfalter sind Wanderfalter. Mit ziemlicher Sicherheit wissen wir, dass sie weder in Mittel- noch in Südeuropa überwintern können.

 

Distelfalter starten in Afrika und folgen den Hauptblütezeiten vom südlichen zum nördlichen Mittelmeerraum, um dann nach Mitteleuropa zu fliegen. Sie erzeugen Nachkommen, die dann zurück in ihre Ursprungsgebiete nach Afrika fliegen. Das Ziel für die Wanderungen ist angeboren und liegt von vornherein fest.

 

(nach Günter Ebert (1993):

Die Schmetterlinge Baden-Württembergs; Band 1, S. 383)


Kleiner Feuerfalter   Lycaena phlaeas

Spannweite: 22 – 27 mm

21.08.2019, Amelinghausen

 

Obwohl nicht blau, gehört der kleine Feuerfalter, der häufiger im Garten anzutreffen ist, zu den Bläulingen.

 

Die Vertreter er letzten Raupengeneration können noch im Dezember an ihren Nahrungspflanzen (hauptsächlich Ampfer) gefunden werden. Nach dem Verpuppen schlüpfen die Falter nach 3 – 4 Wochen.

 

Dieser Bläuling fliegt alljährlich in 3 – 4 sich stark überschneidenden Generationen, in günstigen Jahren sogar in 5 – 6 Generationen.

 

(nach Günter Ebert (1991):

Die Schmetterlinge Baden-Württembergs; Band 2, S. 205 ff.)


Taubenschwänzchen   Macroglossum stellatarum

Spannweite: 40 – 50 mm

18.08.2018, Landkreis Uelzen

 

Beim Nektar saugen stehen die Taubenschwänzchen im Schwirrflug vor den Blüten (80 Schläge/Sek.!) und saugen mit ihrem langen Saugrüssel Nektar – sehr an einen Kolibri erinnernd. Aufgrund seines enormen Energiebedarfs muss der Falter etwa 1.000 Blüten am Tag anfliegen.

 

Dieser tagaktive Nachtfalter fliegt alljährlich aus den Mittelmeerländern nach Norden und kann sich in Mitteleuropa zwar fortpflanzen, aber nicht überwintern. Taubenschwänzchen können bis zu 3.000 Kilometer in weniger als 14 Tagen zurücklegen und dringen dabei bis nach Island vor.

 

(nach Rainer Ulrich (2018): Tagaktive Nachtfalter, S. 84)